Eine Kernsanierung ist ein wichtiger Eingriff und muss gründlich und professionell durchgeführt werden. Tragende und nichttragende Bauteile werden geprüft, Installationen erneuert, Grundrisse optimiert, Energieeffizienz und Statik auf den aktuellen Stand gebracht. Entsprechend ist die Frage nach der Dauer entscheidend für Budget, Umzug, Finanzierung und Gewerkeplanung. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen realistische Zeitrahmen, typische Phasen – und was Sie konkret tun können, um den Ablauf zu verkürzen.
Bevor wir starten, lassen Sie uns einmal schauen, was Kernsanierung überhaupt bedeutet.
Bei der Kernsanierung wird das Gebäude technisch und konstruktiv grundlegend erneuert. Dazu zählen in der Regel:
Je größer und je älter die Substanz, desto mehr Rückbau, Abstimmung und Trocknungszeiten. Altbau, Holzdecken oder Feuchte-/Schadstellen erhöhen den Aufwand und verlängern die Arbeiten.
Statikeingriffe und Grundrissänderungen verlängern die Bauzeit deutlich. Mehr Gewerke bedeuten mehr Schnittstellen, Prüfungen und Abhängigkeiten.
Standsicherheit, Denkmalschutz und Bauantrag benötigen Vorlauf und vollständige Unterlagen. WEG-Beschlüsse oder Behördenrückfragen können den Start verschieben.
Fenster, Haustechnik und Sondermaße haben oft 4–12 Wochen Lieferzeit. Frühbestellung und freigegebene Alternativen sichern den Terminplan.
Parallelisieren spart Zeit, verlangt aber saubere Schnittstellen und starke Bauleitung. Sequenzarbeit ist robuster, dauert jedoch länger.
Zugang, Ruhezeiten, Baustellenlogistik und Bewohnung bremsen Abläufe. Estrich- und Putz-Trockenzeiten sind Fixfaktoren und kaum komprimierbar.
Verdeckte Schäden, unerwartete Leitungswege oder Feuchte verursachen Zusatzleistungen. Kalkulieren Sie 15–25 % Zeitpuffer für Befunde und Nacharbeiten ein.
Hier finden Sie realistische Erfahrungswerte für gut organisierte Projekte ohne außergewöhnliche Genehmigungshürden. Rechnen Sie zusätzlich mit ausreichend Puffer, um sicher zu gehen, nachher nicht in Probleme zu geraten. Die Angaben sind wie gesagt Richtwerte und unterscheiden sich von Projekt zu Projekt.
1) Bestandsaufnahme & Vorplanung 2–6 Wochen Beinhaltet:
Begehung, Aufmaß, Machbarkeit, Budgetrahmen, Grobkonzept.
2) Planung & Statik/Genehmigungen 4–12 Wochen Beinhaltet:
Ausführungsplanung, Detailklärung, Ausschreibungen, Statik, Bauanzeige/Bauantrag (je nach Lage).
3) Beschaffung & Terminierung 2–6 Wochen Beinhaltet:
Fenster, Heizung, Sanitär, Elektrokomponenten; verbindliche Liefer- und Einbautermine.
4) Rückbau & Entkernung 1–3 Wochen Beinhaltet:
Sicherer Rückbau inkl. Staubschutz, Entsorgung, ggf. Schadstoffsanierung.
5) Rohbau/Statik & Hülle 2–8 Wochen Beinhaltet:
Öffnungen schließen, Wanddurchbrüche abfangen, neue Fenster, Dämm-Maßnahmen.
6) Haustechnik (Elektro/Heizung/Sanitär/Lüftung) 3–8 Wochen Beinhaltet:
Leitungen neu, Verteilungen, Steigstränge, Wärmeerzeuger, Lüftung, Druck- und Dichtheitsprüfungen.
7) Innenausbau 4–12 Wochen Beinhaltet:
Putz/Trockenbau, Estrich (inkl. Trocknung!), Fliesen, Boden, Türen, Maler, Endmontagen.
8) Abnahme, Einregulierung & Dokumentation 1–2 Wochen Beinhaltet:
Gewerkeabnahmen, Protokolle, Einregulierung Heizung/Lüftung, Übergabe.
Je nach Art der Renovierung gibt es unterschiedliche Zeitrahmen, die Sie erwarten können. Nachfolgend die typischen Zeitangaben für gängige Renovierungsprojekte:
Um zu verstehen, wo hier die genauen Unterschiede liegen, schauen wir uns die einzelnen Gewerke einmal im Detail an.
Hier geht es um tiefgreifende Veränderungen, die technisch/konstruktiv umfassend sind. Die Dauer beläuft sich in der Regel auf 4–12 Monate je nach Objekt.
In der Regel dauert eine Komplettsanierung ca. 3–6 Monate.
Hier müssen Sie mit 6–12 Monate Arbeitszeit rechnen. Es kann natürlich auch mal schneller gehe oder in umfangreichen Fällen auch länger dauern.
Wenn Sie mehr zum Thema Altbausanierung erfahren wollen, lesen Sie unbedingt einmal unseren Artikel zum Thema Altbausanierung Kosten. Und hier finden Sie weitere Infos zu den Themen Wohnungssanierung Dauer, Badsanierung Kosten, Wohnungssanierung Kosten.
Bei vollständiger Erneuerung von Elektro, Sanitär, Heizung, Fenstern, Innenausbau und ggf. Dämmung: ca. 4–6 Monate plus 15–20 % Puffer für Unvorhergesehenes.
Realistisch 6–9 Monate, je nach Statik, Dämmumfang, Fenster- und Haustechniklieferzeiten.
In der Regel ja. Wegen Staub, Lärm, abgeschalteter Leitungen und Sicherheitsauflagen ist Bewohnen kaum praktikabel
Für tragende Eingriffe, Änderungen der Gebäudehülle, Nutzungsänderungen oder denkmalgeschützte Objekte meist ja. Wir prüfen das in der Planungsphase und übernehmen die Abstimmung mit den Behörden.
Erfahrungsgemäß 15–25 % Zeitpuffer und ein separates Risikobudget für verdeckte Mängel.
Fenster (Lieferzeiten!), Haustechnik (Koordination mehrerer Gewerke), Estrich + Trocknung und Fliesenarbeiten in Bädern.
Ja, etwa raumweise oder geschossweise – sinnvoll bei Mehrfamilienhäusern. Das verlängert den Gesamthorizont, reduziert aber Nutzungsausfälle.